Chronik Zweigverein Poppenhausen e.V. gegründet 1879

Auf Initiative von 50 Poppenhausener Heimatfreunden wurde im Jahre 1879 im Gasthof „Engel“ in Poppenhausen der Rhönklub-Zweigverein Poppenhausen gegründet - die „23. Sektion“ des Rhönklubs, wie damals die Zweigvereine genannt wurden. In der Gründungsversammlung wurde Brauereibesitzer Alexander Müller zum ersten Vorsitzenden gewählt.

Neben der Herrichtung von Aussichtspunkten und der Anlegung von Wanderwegen sowie deren Beschilderung war in den ersten Vereinsjahren das Bemühen um die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit. Vor allem der Bau einer Bahnstrecke zwischen Fulda und Poppenhausen war ständiges Thema in den Monatsversammlungen. Die langjährigen Bemühungen wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zunichte gemacht. Da die Vorstandsmitglieder durchweg in den Krieg ziehen mussten, übernahm Kaplan Konrad Trageser die Vereinsführung. Auf seine Veranlassung hin wurde am 6. Juli 1916 auf der Wasserkuppe ein Gedenkkreuz errichtet; heute steht es am Gipfelhang des Pferdskopfs.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zweigvereins Poppenhausen im Jahre 1929 wurde auf dem „Poppenhausener Stein“ zum Andenken an Lehrer Damian Böhm ein basaltener Gedenkstein mit Bronzetafel aufgestellt.

Wertvolle Arbeit für den Poppenhausener Rhönklub leisteten auch weitere Lehrer. So wurde nach Plänen von Hauptlehrer Franz Schröder ein Faltblatt „Poppenhausen und seine Umgebung“ herausgegeben.

Schuhmachermeister Ludwig Mihm übernahm 1936 die Leitung des Zweigvereins. In seine Zeit fällt die Neufassung der Lütterquelle. Auf dem Brunnenstein ist ein von ihm verfasstes Gedicht angebracht. Während des Zweiten Weltkrieges erlahmten alle Vereinsaktivitäten. Von 1950 bis 1977 leitete Alfons Nüdling die Geschicke des Vereins. Zum Andenken an den aus Poppenhausen stammenden Dichterpfarrer Ludwig Nüdling wurde 1951 eine Bronzetafel an der Felswand des „Poppenhausener Steins“ angebracht und ein Wanderpfad dorthin angelegt. Die Schutzhütte auf dem Kühlküppel, die 1957 eingeweiht wurde, geht auf eine Iniative von Alfons Nüdling zurück. Außerdem wurden Ruhebänke aufgestellt, eine weitere kleine Schutzhütte auf dem Pferdskopf und die „Poppenhäuser Ecke“ am Guckaisee angelegt.

Im Jahre 1977 übernahm Erich Schmitt die Vereinsführung. Er setzte sich mit ganzer Kraft für die Interessen des Rhönklubs ein. 1979 feierte der Poppenhausener Zweigverein sein 100-jähriges Bestehen. Im Rahmen dieser Festveranstaltung wurde das von Ludwig Nüdling verfasste Theaterstück „Der Onkel aus Pittsburgh“ aufgeführt. Die Mitgliederzahl wuchs unter Erich Schmitt auf über 700.

Nachfolger von Erich Schmitt ist Hubert Wagner, der mit Umsicht den Verein führt. Seit 1993 besitzt der Zweigverein einen gemütlich eingerichteten Vereinsraum im Rathaus.

Die Aktivitäten des Zweigvereins Poppenhausen sind vielfältiger geworden. Schwerpunkte sind Kultur- und Jugendarbeit. In den letzten Jahren haben sich einige Mitglieder zu einem Kreis für „Heimat- und Geschichtsfreunde“ zusammengefunden.

Klubabende und Veranstaltungen mit kulturellem Charakter finden gute Resonanz. Das gilt auch für das erweiterte Wanderangebot in der Rhön und für die Wanderfahrten nach Thüringen, ins Frankenland und ins Hochgebirge.

1987 wurde dem Zweigverein Poppenhausen die Eichendorff-Plakette verliehen.